Feuern mit Holz – Helfen Sie mit Kaminbrände zu vermeiden!!
Mit dem fortschreiten der Heizsaison beginnt auch die Zeit der Kaminbrände oder besser gesagt Rußbrände, denn der Ruß im Kamin brennt und nicht der Kamin selbst. Sie entstehen vor allem bei Holzfeuerungen, bei Öl- oder Gasfeuerungen sind sie fast ausgeschlossen. Zum Glück laufen Rußbrände in den meisten Fällen ohne nennenswerte Schäden ab. Durch ein falsches Verhalten der Beteiligten können jedoch Schadenfeuer entstehen. Bei einem Rußbrand entzündet sich Glanzgras, welcher im Kamin durch das Verbrennen von nassem Holz oder anderen ungeeigneten Materialien wie Kehricht, behandeltes Holz, Karton und Altpapier abgelagert wird. Durch eine unvollständige Verbrennung infolge mangelnder Sauerstoffzufuhr oder durch Fehler in der Dimensionierung können ebenfalls Ablagerungen entstehen. Die Gefahr der Entstehung eines Rußbrandes im Kamin steigt jedoch bei durchfeuchtetem Ruß – der aber im feuchten Zustand noch nicht brennt. Rauchgase können nur eine begrenzte Menge an Wasser- und Teerdämpfen aufnehmen. Wird aber trotz Erreichen des Sättigungspunktes weitere Feuchtigkeit zugeführt, so tritt Kondensatbildung (Übergang vom gasförmigen in den flüssigen Aggregatzustand) ein. Die überschüssigen Teer- und Wasserdämpfe schlagen sich an Kaminwandungen nieder. Dort bildet sich dann ein Gemisch von Teer- und Wasserdampfkondensat, welches den anhaftenden Ruß zu einer schmierigen bis flüssigen Masse macht. Dieser Belag ist Schmierruß. Ein Entfernen dieses Rußes mit den üblichen Reinigungsgeräten des Kaminfegers ist nicht immer möglich. Solange Ruß noch einen schmierig-flüssigen Zustand hat, ist eine Entzündung ausgeschlossen. Steigt aber die Rauchgastemperatur, so verdunsten die niedergeschlagenen Teer- und Wasserdämpfe und der Schmierruß trocknet aus. Nun wird er als Hartruß bzw. Glanzgras (Pech) bezeichnet. Durch das Austrocknen entsteht die Entzündungsgefahr.
Unkontrollierter / ungewollter Kamin- / Rußbrand
Als Auslöser kommt starker Wind, welcher Flammen höher schlagen lässt, Brandgut, welches für die Feuerstelle nicht geeignet ist oder Sauerstoffmangel in Frage. Bei Sauerstoffmangel werden Brandgase unverbrannt in den Kamin geleitet und dort nachverbrannt. Die zu treffenden Schutz- und Abwehrmaßnahmen erfolgen unter der Leitung des Feuerwehrkommandanten und wenn anwesend, mit dem Kaminfeger gemeinsam. Beim verbrennen von langflammigem Brennstoff, z. B. Nadelhölzer (Weihnachtsbaum), können Funken oder sogar Flammen bis in das Rauchrohr und / oder in den Kamin getragen werden, wo sie den Rußbelag entzünden können.
Während des Brandes herrschen im Kamin Temperaturen bis 1500 °C. Beim Rußbrand entzündet sich der anhaftende Ruß und kann sich bis zu seinem zehnfachen Volumen ausdehnen. So kann der Kamin verstopfen und es kann dazu führen, dass dieser auf- oder sogar auseinander gerissen wird.
Wie erkenne ich einen Kaminbrand?
Einen Kaminbrand kann man unter anderem an folgenden Anzeichen erkennen:
- Flammen schlagen aus der Kaminmündung.
- Starker Funkenflug und Rauchentwicklung aus der Kaminmündung.
- Flammen-, Funken- und Glutbildung im Kamin.
- heißer werdende Kaminwangen im Innenbereich.
Was soll ich bei einem Kaminbrand tun?
- Bleiben Sie ruhig!
- Alarmieren Sie die Feuerwehr über die Notrufnummer 112
Was macht dann die Feuerwehr?
Die Feuerwehr wird den Kaminbrand in der Regel ausbrennen lassen und ergreift u.a. folgende Sicherungsmaßnahmen:
- Der Schornstein wird in allen Stockwerken überwacht.
- Da die Brandtemperatur im oberen Bereich am größten ist, werden z.B. Feuerlöscher im Dachboden bereitgehalten.
- Brennbare Stoffe wie Möbel, Schränke werden von der heißen Schornsteinwange abgerückt.
- Auch die Durchgänge des Schornsteins durch alle Decken oder Fußböden werden überwacht. So merkt man schnell, wenn durch die Strahlungshitze ein Holzbalken in Brand gerät. Deshalb können auch nasse Tücher auf die gefährdeten Balken gelegt werden.
- Um den Zug freizumachen, wird eine Kugel im Schornstein herabgelassen, damit die Entfaltung des Brandes nach oben auf jedem Fall erhalten bleibt.
- Die Glut wird an der untersten Reinigungsöffnung entnommen.
- Bereitstellung von Löschmitteln in allen Stockwerken und Aufbau einer Wasserversorgung.
- Sie schützt ihre Einsatzkräfte gegen Rauch und andere Atemgifte
Bei Fällen, in denen erhebliche Gefahren zu befürchten sind (z.B. Brandausbreitung durch Funkenflug, Brandausbreitung im betroffenen Gebäude), wird ein Kaminbrand von der Feuerwehr gelöscht. Dazu werden ABC-Pulverfeuerlöscher verwendet, mit denen das Löschpulver von unten in kurzen Sprühstößen in den Schornstein eingeblasen wird. Der Kamin wird gereinigt und anschließend wird vom Schornsteinfeger der Kamin, die Feuerungsstätte und die angrenzenden Räume auf ihre Feuersicherheit überprüft.